Ein Paradies für Taucher
Ich hatte das Glück vor rund 25 Jahren meine ersten Tauch-Erfahrungen auf den Malediven zu sammeln. Die Voraussetzungen die man hier findet könnten gar nicht besser sein: Die Wassertemperatur ist angenehm warm, das Wasser glasklar und die Sicht wunderbar, der Reichtum an Fischen und Meeresbewohnern einfach sagenhaft und es gibt unendlich viele unberührte Tauchplätze. Egal ob man am Hausriff, rund um die zahlreichen Thilas, oder in den Kanälen taucht - man wird hier einfach unvergessliche Tauchgänge erleben.
Eine Sache die sich zu meinen ersten Tauchgängen vor rund 25 Jahren leider geändert hat ist, dass die Korallenriffe durch die zunehmend warme Wassertemperatur hier auf den Malediven und die damit verbundene sogenannte "Bleiche" viel von ihrer damaligen Farbenbracht eingebüßt haben. Diese Veränderungen innerhalb eigentlich nur weniger Jahre mit anzusehen ist erschreckend und zeigt wie zerbrechlich das Ökosystem ist. Nichtsdestotrotz ist das Tauchen hier noch immer einzigartig - und ich habe mit meinem Mann bereits in sehr vielen Ländern und Teilen dieser Welt getaucht.
Es ist auch gut zu sehen, dass auf den Malediven das Bewusstsein für die Erhaltung der Natur sehr stark zugenommen hat: Es gibt auf fast allen Inseln Projekte zum Aufbau von Korallen und Plastik-Flaschen werden beispielsweise fast überall vermieden.
Einen Appell, den ich bei dieser Gelegenheit allen Tauchern und Schnorchlern mit auf den Weg geben möchte ist, wirklich behutsam und vorsichtig mit den sensiblen Korallen-Riffs umzugehen und darauf zu achten, mit Flossen oder Badeschuhen nicht Teile abzutreten, die über Jahrzehnte gewachsen sind.
Wenn man erst mit dem Tauchen startet, empfehle ich es durchaus, hier auf den Malediven damit zu beginnen und seine Abzeichen zu absolvieren. Wir haben Tauch-Ausbildungen in unterschiedlichen Teilen der Welt gemacht, aber nirgends sind die Ausbildungen so gewissenhaft, genau und das Tauchen so konservativ wie hier. Das Einhalten von Maximaltiefen, Sicherheits-Stops oder der verpflichtende Check-Tauchgang, wenn man innerhalb des letzten Jahres nicht getaucht hat, zeigen das.
Spannend sind meistens schon die Hausriffe, die man direkt von den Inseln beschnorcheln und betauchen kann und bei denen man schon große Fischschärme - bunte Papageien-Fische, Doktorfische, Anemonen-Fische, Muränen usw. erlebt. Mit ein wenig Glück sieht man hier auch bereits Wasserschildkröten, die rund um die Inseln leben, Rochen oder sogar kleine Schwarz- oder Weißspitzen-Haie. Den Nachwuchs dieser Haie kann man übrigens auf vielen Inseln bereits bei einem Strandspaziergang beobachten: Es gibt kaum etwas tolleres, als einen kleinen Baby-Schwarzspitzen-Hai mit ca. 70 cm Länge beim Jagen zuzusehen - wie die "Großen" schwimmen sie mit ihrer Flosse heraussen. ;-) Und keine Angst: Hai-Attacken oder Angriffe gegen Schwimmer oder Taucher gibt es eigentlich nicht - die Meeresbewohner finden hier genug anderes Futter und sind froh, wenn sie von den Menschen nicht zu sehr bedrängt werden.
Und dann gibt es für Taucher natürlich auch noch spannende Großfische, wie beispielsweise die größeren Riff-Haie, Napoleon-Fische, Tunfische und Barrakuda-Schwärme oder für besonders glückliche Taucher Manta-Rochen und Walhaie. Einmal hatte ich sogar das Glück beim Tauchen einem Schwarm Delfine zu begegnen. Für Mantas und Walhaie ist es übrigens empfehlenswert darauf zu achten, zu welcher Zeit man auf welche Insel fährt - es gibt nämlich Saison-bedingt Zeiten, in denen man sie besser sichten kann und Zeiten, in denen sie weiter wandern. Ein guter Platz für die Großfische sind grundsätzlich immer die sogenannten Kanäle am Außenriff, in denen die Strömung meist stark ist - was das Tauchen manchmal ein wenig herausfordernd macht - aber in der sich die großen Fische natürlich gerne aufhalten um sich ihr Futter zu besorgen. Ich hatte das Glück, bereits mit Mantas und Walhaien zu tauchen und kann nur sagen - es lohnt sich vor dem Buchen ein wenig Zeit darauf zu verwenden zu recherchieren, welche Inseln wann Manta-Saison haben.